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Angelus / Regina Coeli

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    00 01/04/2008 21:19
    Regina Coeli-Gebet

    Barmherzigkeit, der Kern des Evangeliums: Benedikt XVI. würdigt seinen Vorgänger

    ROM, 31. März 2008 (ZENIT.org).- Die Barmherzigkeit Gottes vollbringt das, was aus menschlicher Kraft allein unmöglich ist. In seiner Ansprache vor dem österlichen Mariengebet „Regina Caeli“ am gestrigen Barmherzigkeitssonntag verwies Papst Benedikt XVI. auf die göttliche Barmherzigkeit als das Wesen des Evangeliums. Der Heilige Vater fasste zudem das geistliche Erbe Johannes Pauls II. zusammen, dessen dritter Todestag auf den kommenden Mittwoch, 2. April, fällt.

    Benedikt XVI. erinnerte daran, dass sein Vorgänger Johannes Paul II. im Jahr 2000 in Verbindung mit der Heiligsprechung von Sr. Faustina Kowlaska verfügte hatte, dass die ganze Kirche den zweiten Ostersonntag oder „Weißen Sonntag“ als den „Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit“ begehe. Die Barmherzigkeit sei der „zentrale Kern der Botschaft des Evangeliums“ und der „Name Gottes selbst“. In ihr offenbare Gott sein Antlitz als Mensch gewordene Schöpfer- und Erlöserliebe.

    Auch das Antlitz der Kirche sei vom Licht dieser Barmherzigkeit erleuchtet, die sowohl im sakramentalen Leben als auch in gemeinschaftlichen und individuellen Werken der Nächstenliebe sichtbar Gestalt annehme. Das gesamte Wirken der Kirche sei von der Barmherzigkeit Gottes dem Menschen gegenüber bestimmt.

    Die göttliche Barmherzigkeit sei es, so Benedikt XVI., die in den Herzen der Menschen Frieden stiftet. Ihr entspringe der wahre Friede in der Welt, „der Friede unter den verschiedenen Völkern, Kulturen und Religionen“.

    Der Papst sprach anschließend über den Todestag des „Apostels der Göttlichen Barmherzigkeit“ Johannes Paul II, an jenen „unvergesslichen Abend“ des 2. April 2005, der ausgerechnet der Vorabend des Barmherzigkeitssonntags war. Die Kernbotschaft seines Pontifikats ließe sich mit dem Wort Barmherzigkeit zusammenfassen.

    Karol Wojtyla habe seine Sendung als „Dienst an der Wahrheit über Gott und den Menschen und des Friedens in der Welt“ aufgefasst. Und wie die heilige Faustina Kowalska habe auch Johannes Paul II. die Menschen zum Antlitz Christi hingeführt, das die höchste Offenbarung der Barmherzigkeit Gottes darstelle. „Dieses Antlitz ständig zu betrachten: dass ist das Erbe, das er uns hinterlassen hat und das wir mit Freude annehmen und uns zu Eigen machen.“

    Am Ende seiner Ansprache erinnerte Papst Benedikt XVI. die Pilger und Gläubigen an den ersten Weltkongress der Göttlichen Barmherzigkeit, den er am kommenden Mittwoch mit einer feierlichen Messe auf dem Petersplatz anlässlich des dritten Todestages Johannes Pauls II. eröffnen wird.

    Nach dem Gebet der „Regina Caeli“ begrüßte der Papst in besonderer Weise all jene, die zuvor an der Heiligen Messe teilgenommen hatten, die Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone SDB zum Fest der Göttlichen Barmherzigkeit in der Kirche Santo Spirito in Sassia zelebriert hatte. Zugleich gedachte der Papst der Seligsprechung von Celestina Donati, die gestern Nachmittag in Florenz gefeiert wurde. Im Namen des Heiligen Vaters stand Kardinal Saraiva Martins, Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, der Zeremonie vor. Die 1925 gestorbene italienische Ordensfrau Celestina (Anna Maria) Donati gründete die Kongregation der Armen Töchter vom heiligen Josef Calasanz und sich ganz in den Dienst der Ärmsten der Armen gestellt.

    Nach einer Woche Erholung in der Päpstlichen Sommerresidenz von Castel Gandolfo kehrte Benedikt XVI. am Sonntagnachmittag wieder in den Apostolischen Palast im Vatikan zurück, um mit neuen Kräften sein übliches anspruchsvolles Tagesprogramm wieder aufzunehmen.

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    @Andrea M.@
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    00 01/04/2008 21:20
    Die Ansprache im Wortlaut

    „Alles, was die Kirche sagt und tut, ist eine Manifestation der Barmherzigkeit Gottes“

    Papst Benedikt XVI. am Barmherzigkeitssonntag

    ROM, 31. März 2008 (ZENIT.org).- Wir veröffentlichen die Ansprache, die Papst Benedikt XVI. gestern, am ersten Sonntag nach Ostern, vor dem Gebet des Regina Caeli gehalten hat.

    Der Heilge Vater wies darauf hin, dass alles, was die Kirche sage und tue, die Barmherziglkeit Gottes sichtbar machen sollte. Aus der göttlichen Barmherzigkeit, „zentraler Kern der Botschaft des Evangeliums“, erwachse der wahre Friede.

    * * *

    Liebe Brüder und Schwestern!

    Während des Großen Jubiläums 2000 verfügte der geliebte Diener Gottes Johannes Paul II., dass in der ganzen Kirche der Sonntag nach Ostern neben der Bezeichnung „Weißer Sonntag“ auch als „Sonntag der Barmherzigkeit“ begangen werden sollte. Dies geschah in Verbindung mit der Heiligsprechung von Faustina Kowalska, geboren 1905 und gestorben 1938, einer demütigen polnischen Ordensfrau und eifrigen Sendbotin des barmherzigen Jesus. Die Barmherzigkeit ist in Wirklichkeit der zentrale Kern der Botschaft des Evangeliums. Sie ist der Name Gottes selbst, das Angesicht, mit dem er sich im Alten Bund und vollkommen in Jesus Christus, der Mensch gewordenen Schöpfer- und Erlöserliebe, geoffenbart hat. Diese Liebe der Barmherzigkeit erleuchtet auch das Angesicht der Kirche, und sie zeigt sich in den Sakramenten, insbesondere dem Sakrament der Versöhnung, wie auch in den gemeinschaftlichen und individuellen Werken der Nächstenliebe. Alles, was die Kirche sagt und tut, ist eine Manifestation der Barmherzigkeit Gottes dem Menschen gegenüber. Wenn die Kirche die Aufmerksamkeit auf eine verkannte Wahrheit oder ein verratenes Gut lenkt, so tut sie dies immer unter dem Antrieb der barmherzigen Liebe, auf dass die Menschen Leben haben und es in Fülle haben (vgl. Joh 10,10). Aus der göttlichen Barmherzigkeit, die in den Herzen Frieden stiftet, erwächst dann der wahre Friede in der Welt, der Friede unter den verschiedenen Völkern, Kulturen und Religionen.

    Seinerseits machte sich Johannes Paul II. wie Sr. Faustina zum Apostel der Göttlichen Barmherzigkeit. Der Abend des unvergesslichen Samstags, 2. April 2005, als er die Augen in dieser Welt schloss, war gerade der Vorabend des zweiten Ostersonntags, und viele bemerkten die einzigartige Fügung, die die marianische Dimension – es war der erste Samstag des Monats – und jene der Göttlichen Barmherzigkeit in sich vereinigte. In der Tat liegt hier der Kern seines langen und vielfältigen Pontifikats. Seine ganze Sendung im Dienst der Wahrheit über Gott und den Menschen und des Friedens in der Welt lässt sich in dieser Verkündigung zusammenfassen, wie er selbst in Krakau-Łagiewniki bei der Einweihung des Heiligtums der Göttlichen Barmherzigkeit im Jahr 2002sagte: „Für den Menschen (kann es) keine andere Quelle der Hoffnung als das Erbarmen Gottes geben.“ Wie die Botschaft von Sr. Faustina, so führt die seinige also hin zum Antlitz Christi, der höchsten Offenbarung der Barmherzigkeit Gottes. Dieses Antlitz ständig betrachten: dass ist das Erbe, das er uns hinterlassen hat und das wir mit Freude annehmen und uns zu Eigen machen wollen.

    Über die Göttliche Barmherzigkeit wird in besonderer Weise in den nächsten Tagen anlässlich des ersten Apostolischen Weltkongresses der Göttlichen Barmherzigkeit nachgedacht werden, der in Rom stattfindet und mit einer Messe eröffnet werden wird, der ich, so Gott will, am Vormittag des kommenden Mittwochs, 2. April – am dritten Jahrestag des Hinscheidens des Dieners Gottes Johannes Paul II. – vorstehen werde.

    Wir wollen den Kongress unter den himmlischen Schutz der allerseligsten Jungfrau Maria stellen, Mater Misericordiae. Ihr empfehlen wir das große Anliegen des Friedens in der Welt an, damit die Barmherzigkeit Gottes das bewerkstellige, was aus menschlichen Kräften allein unmöglich ist, und in den Herzen den Mut zum Dialog und zur Versöhnung ausgieße.

    [Die deutschsprachigen Pilger begrüßte der Papst mit den folgenden Worten:]

    Am heutigen Weißen Sonntag begrüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher hier in Castel Gandolfo. Jesus, der nach seiner Auferstehung den Aposteln die Vollmacht zur Vergebung der Sünden gibt und den zweifelnden Thomas zum Glauben führt, offenbart uns die göttliche Barmherzigkeit. Vertrauen auch wir stets auf die Heil bringende Kraft der Wunden Christi, der uns durch sein kostbares Blut erlöst hat. Der Herr schenke euch und euren Familien eine gnadenreiche Osterzeit.

    [ZENIT-Übersetzung des italienischen Orginals; © Copyright 2008 – Libreria Editrice Vaticana]
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    @Andrea M.@
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    00 13/05/2008 19:06
    Regina Caeli

    Nicht menschliche Worte, sondern das Wort Gottes und die Eucharistie stärken den Glauben

    Papst Benedikt XVI. beim „Regina Caeli“: Christus begleitet uns durch alle Krisen hindurch

    ROM, 7. April 2008 (ZENIT.org).- Christus als Weggefährte des Lebens ist der einzige, der im Herzen jedes Menschen jene „Wärme des Glaubens und der Hoffnung“ entzünden kann, die mitunter von widrigen Lebensumständen ausgelöscht wird. Mit diesem Gedanken wandte sich Papst Benedikt XVI. gestern, Sonntag, an die zahlreichen Gläubigen, die sich zum traditionellen Ostergebet „Regina Caeli“ auf dem Petersplatz versammelt hatten.

    In seiner kurzen Ansprache legte der Heilige Vater das Evangelium des dritten Sonntags der Osterzeit von den Emmaus-Jüngern aus. Der Ort des Dorfes Emmaus, zu dem die beiden Jünger unterwegs waren, sei nicht ganz genau identifiziert worden. Somit könne Emmaus als Symbol für jeden Ort angesehen werden. Der Weg nach Emmaus ist für den Papst der Weg jedes Christen, auf dem Jesus zum „Weggefährten“ wird, „um in unseren Herzen die Wärme des Glaubens und der Hoffnung von neuem brennen zu lassen und das Brot des ewigen Lebens zu brechen“.

    Das Drama der enttäuschten Hoffnung, das unter den Emmaus-Jüngern sichtbar wird, sei gleichsam ein Spiegel der Situation der Christen unserer Zeit. Der Glaube selbst gerate aufgrund der negativen Erfahrungen in eine Krise. Dieser „Weg nach Emmaus“ jedoch könne zu einem „Weg der Reinigung und der Reife unseres Glaubens an Gott werden“.

    Benedikt XVI. bekräftigte, dass sich Jesus auch heute den Menschen als gebrochenes Brot anbiete, um sie zu nähren und ihnen die Begegnung mit dem auferstandenen Christus zu schenken. Daraus erwachse ein tieferer und echterer Glaube, ein Glaube, der „durch das Feuer des Osterereignisses geläutert ist“. Dieser kräftige Glaube werde nicht durch menschliche Ideen gespeist, sondern durch das Wort Gottes und seine reale Gegenwart in der Eucharistie.

    In der Erzählung der Emmaus-Jünger ist für Benedikt XVI. bereits die Struktur der Heiligen Messe sichtbar: Das Hören des Wortes und die eucharistische Gemeinschaft mit dem Herrn ist nach seinen Worten der „zweifache Tisch“, an dem sich die Kirche speist; der Tisch, der die Kirche tagtäglich erbaue und in Glaube, Liebe und Hoffnung erneuere.

    Nach dem Mariengebet erinnerte Benedikt XVI. an den ersten Weltkongress über die Göttliche Barmherzigkeit, der kurz zuvor mit einer Eucharistiefeier im Petersdom zu seinem Abschluss gekommen war. Der heiligen Messe am Kathedra-Altar war der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn vorgestanden. Er hatte alle aufgefordert, von Rom aus aufzubrechen und überall wahre „Zeugen der Barmherzigkeit Gottes“ zu sein. Mehr als 3.000 eingeschriebene Teilnehmer aus 66 Ländern der Welt hatten an den fünft Arbeitstagen teilgenommen.

    Papst Benedikt dankte den Organisatoren des Kongresses, allen voran dem Vikariat Rom, und bekräftigte insbesondere gegenüber den Kongressteilnehmern: „Geht hin, und seid Zeugen der Barmherzigkeit Gottes, Quelle der Hoffnung für jeden Menschen und die ganze Welt!“

    „Bringt die Hoffnung zu all jenen, die ihrer bedürfen“, schloss der Papst in seinem Gruß in polnischer Sprache.

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    @Andrea M.@
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    00 13/05/2008 19:07
    Die Ansprache im Wortlaut

    Papst Benedikt XVI.: „Auch uns muß das Herz aufgehen, gleichsam brennen, wenn wir Jesus begegnen"

    „Entfacht vom Glauben an den auferstandenen Herrn wollen wir seine Liebe in die Welt hinaustragen"

    ROM, 7. April 2008 (ZENIT.org).- Wir veröffentlichen die Ansprache, die Papst Benedikt XVI. gestern, Sonntag zum Regina Caeli gehalten hat.

    Ausgehend vom Sonntagsevangelium über die beiden Jünger von Emmaus ermutigte der Heilige Vater die Gläubigen, die sich auf dem Petersplatz versammelt hatten, die Begegnung mit dem auferstandenen Christus aktiv zu suchen, und zwar dort, wo sie sich auch heute ereignet: im Wort Gottes und in der Eucharistie.

    ***

    Liebe Brüder und Schwestern!

    Das Evangelium des heutigen Sonntags, des dritten Sonntags der Osterzeit, ist die allbekannte Erzählung von den so genannten Emmaus-Jüngern (vgl. Lk 24,13-35). Es berichtet von zwei Jüngern Christi, die einen Tag nach dem Samstag, das heißt am dritten Tag nach seinem Tod, Jerusalem traurig und bedrückt verließen, um in ein nicht weit entferntes Dorf zu gehen, das Emmaus hieß. Als sie unterwegs waren, begegnete ihnen der auferstandene Jesus, sie aber erkannten ihn nicht. Als er ihre Niedergeschlagenheit bemerkte, erklärte er ihnen anhand der Schrift, dass der Messias leiden und sterben müsste, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen.
    Nachdem er dann zusammen mit ihnen in ihr Haus gegangen war, segnete er das Brot und brach es. Daran erkannten sie ihn, er aber entzog sich ihren Augen und ließ sie voller Staunen vor jenem gebrochenen Brot zurück, dem neuen Zeichen seiner Gegenwart. Und sofort kehrten die beiden nach Jerusalem zurück und erzählten den anderen Jüngern, was geschehen war.

    Das Dorf Emmaus ist nicht mit Sicherheit identifiziert worden. Es gibt verschiedene Hypothesen, und dieser Tatbestand ist gewiss interessant, da er uns erkennen lässt, dass Emmaus in Wirklichkeit jeden Ort verkörpert: Die Straße, die dorthin führt, ist der Weg jedes Christen – ja, mehr noch: jedes Menschen! Auf unseren Straßen wird der auferstandene Jesus zum Reisegefährten, um in unseren Herzen die Wärme des Glaubens und der Hoffnung neu brennen zu lassen und das Brot des ewigen Lebens zu brechen.

    Im Gespräch der Jünger mit dem unbekannten Wanderer besticht das Wort, das der Evangelist Lukas einem von ihnen in den Mund legt: „Wir aber hatten gehofft…“ (24,21). Dieses Wort in der Vergangenheitsform besagt alles: Wir haben geglaubt, wir sind nachgefolgt, wir haben gehofft…, aber nun ist alles zu Ende. Auch Jesus von Nazareth, der in Werken und Worten gezeigt hatte, dass er ein mächtiger Prophet war, ist gescheitert, und wir sind enttäuscht worden.

    Dieses Drama der Emmaus-Jünger erscheint wie ein Spiegel der Situation vieler Christen unserer Tage. Es scheint, dass die Hoffnung des Glaubens gescheitert wäre. Der Glaube selbst gerät aufgrund der negativen Erfahrungen, durch die wir uns auch vom Herrn verlassen und verraten fühlen, in eine Krise. Aber diese Straße nach Emmaus, auf der wir gehen, kann ein Weg der Reinigung und der Reife unseres Glaubens an Gott werden. Auch heute können wir mit Jesus in ein Gespräch eintreten, indem wir sein Wort hören. Auch heute bricht er das Brot für uns und gibt sich selbst als unser Brot. Und so schenkt uns die Begegnung mit dem auferstandenen Christus, die auch heute möglich ist, einen tieferen und echteren Glauben, der sozusagen durch das Feuer des Osterereignisses geläutert ist; einen kräftigen Glauben, da er nicht durch menschliche Ideen genährt wird, sondern durch das Wort Gottes und seine reale Gegenwart in der Eucharistie.

    Dieser wunderbare Text des Evangeliums enthält bereits die Struktur der Heiligen Messe: im ersten Teil das Hören des Wortes durch die Heilige Schrift, im zweiten die eucharistische Liturgie und die Gemeinschaft mit dem im Sakrament seines Leibes und seines Blutes gegenwärtigen Christus. Dadurch, dass sich die Kirche an diesem zweifachen Tisch speist, wird sie unaufhörlich und Tag für Tag erbaut; in Glaube, Hoffnung und Liebe erneuert.

    Durch die Fürsprache der allerseligsten Maria bitten wir darum, dass jeder Christ und jede Gemeinschaft von Neuem die Erfahrung der Emmaus-Jünger mache und so die Gnade der verwandelnden Begegnung mit dem auferstandenen Herrn wiederentdecke.

    [Nach dem Mariengebet begrüßte der Papst die Pilgergruppen. Auf Deutsch sagte er:]

    Ein herzliches Grüß Gott sage ich den Gläubigen aus den Ländern deutscher Sprache. Unter ihnen grüße ich besonders alle, die hier in St. Peter am Abschlußgottesdienst des ersten Weltkongresses über die Göttliche Barmherzigkeit teilgenommen haben. „Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloß", hören wir die Emmausjünger im heutigen Evangelium sagen. Auch uns muß das Herz aufgehen, gleichsam „brennen", wenn wir Jesus begegnen, sein Wort und seinen heiligen Leib in uns aufnehmen. Entfacht vom Glauben an den auferstandenen Herrn wollen wir seine Liebe in die Welt hinaustragen. Gesegneten Sonntag!

    [ZENIT-Übersetzung des italienischen Orginals; © Copyright 2008 – Libreria Editrice Vaticana]


    [Modificato da @Andrea M.@ 13/05/2008 19:09]
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    @Andrea M.@
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    00 13/05/2008 19:11
    Regina Caeli-Gebet

    Benedikt XVI. beim „Regina Caeli“: Berufung und Mission gehören zusammen

    Der Papst bittet Gläubige, seine USA-Reise im Gebet mitzutragen

    ROM, 14. April 2008 (ZENIT.org).- Die Ansprache Benedikts XVI. vor dem traditionellen Sonntagsgebet der „Regina Caeli“ stand gestern ganz im Zeichen des Weltgebetages um geistliche Berufungen zum Priestertum, zum Ordensleben und zur christlichen Ehe. Der Gebetstag wird weltweit am Sonntag vom „Guten Hirten“ begangen. Das diesjährige Motto lautete: „Die Berufungen im Dienst der Kirche in ihrer Sendung“ (vgl. Papstbotschaft).

    Benedikt XVI. erinnerte die Pilger daran, dass am kommenden 28. Juni das Paulus-Jahr anlässlich des 2000. Jahrestags der Geburt des Völkerapostels beginnen wird, der für alle Christen das Vorbild schlechthin eines Missionars sei, der sich ganz dem Dienst am Evangelium widmet. Für Paulus seien Mission und Berufung untrennbar miteinander verbunden gewesen.

    Der Bischof von Rom erklärte, dass der missionarische Dienst an erster Stelle von den Priestern erfüllt werde, und zwar „indem sie das Wort Gottes mitteilen und die Sakramente spenden und mit ihrer Liebe als Seelsorger für alle, vor allem die Kranken, Kleinen und Armen, die heilende Gegenwart Jesu Christi sichtbar werden lassen“.

    Bewunderung und Dank zollte der Papst all jenen, die im Einsatz für das Evangelium ihr Leben lassen. Ihre Treue zu Christus besiegelten sie oft auch mit dem Opfer ihres Lebens, wie dies erst am Samstag in Guinea und Kenia geschehen sei. Dort waren zwei Geistliche ermordet worden.

    Benedikt XVI. forderte die Christen auf, darum zu beten, dass „die Schar derer immer zahlreicher werde, die sich dazu entschließen, das Evangelium auf radikale Weise mit den Gelübden der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams zu leben“. Diese Männer und Frauen spielten bei der Evangelisierung eine Hauptrolle.

    Ebenso dürfe die missionarische Berufung zur christlichen Ehe nicht vergessen werden. Die Eheleute seien aufgerufen, das Evangelium in den Familien, der Arbeitswelt, der Gesellschaft und den Pfarrgemeinden zu leben und zu verbreiten.

    Zum Schluss seiner kurzen Ansprache bat der Papst die Gläubigen um ihr Gebet für seine bevorstehende Reise in die Vereinigten Staaten, eine „besondere missionarische Erfahrung“, die den Heiligen Vater vom 15. bis zum 21. April nach Washington und New York führen wird.

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    @Andrea M.@
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    00 13/05/2008 19:12
    Die Ansprache im Wortlaut

    Papst Benedikt XVI.: Berufung heißt Mission

    „Christus ist der Gute Hirte, der uns Leben in Fülle schenken will“

    ROM, 14. April 2008 (ZENIT.org).- Wir veröffentlichen die Ansprache, die Papst Benedikt XVI. gestern, am Sonntag vom Guten Hirten, zum Regina Caeli gehalten hat.

    Der Heilige Vater verwies am Weltgebetstag für geistliche Berufungen auf das Vorbild des heiligen Völkerapostels Paulus, der zeige, dass Berufung und Mission untrennbar miteinander verbunden sind, und würdigte den weltweiten missionarischen Einsatz von Priestern und Ordensleuten. Auch die Eheleute seien berufen, missionarisch zu leben, fügte Benedikt XVI. hinzu.

    ***

    Liebe Brüder und Schwestern!

    Am heutigen vierten Sonntag der Osterzeit, an dem uns die Liturgie Jesus als den guten Hirten vorstellt, wird der Weltgebetstag für geistliche Berufungen gefeiert. Auf allen Kontinenten bitten die kirchlichen Gemeinden gemeinsam den Herrn um zahlreiche und heilige Berufungen zum Priestertum, zum geweihten und missionarischen Leben sowie zur christlichen Ehe; dabei denken sie über das Thema „Die Berufungen im Dienst der Kirche in ihrer Sendung“ nach. In diesem Jahr schaut der Weltgebetstag um geistliche Berufungen auf das „Paulus-Jahr“, dessen Beginn auf den nächsten 28. Juni fällt, um den 2000. Jahrestag der Geburt des Apostels Paulus zu feiern, des Missionars schlechthin.

    In der Erfahrung des Völkerapostels, den der Herr berief, um ein „Diener des Evangeliums“ zu sein, sind Berufung und Mission untrennbar miteinander verbunden. Er repräsentiert daher ein Modell für jeden Christen, insbesondere für die Missionare „ad vitam“, das heißt für jene Männer und Frauen, die sich ganz hingeben, um Christus allen zu verkünden, die ihn noch nicht kennen gelernt haben: Dies ist eine Berufung, die nach wie vor ihren vollen Wert bewahrt.

    Diesen Dienst der Mission erfüllen an erster Stelle die Priester, indem sie das Wort Gottes und die Sakramente überbringen und mit ihrer Liebe als Seelsorger für alle – vor allem die Kranken, die Kleinen und die Armen – die heilende Gegenwart Jesu Christi sichtbar werden lassen. Wir danken Gott für diese unsere Brüder und Schwestern, die sich vorbehaltlos dem pastoralen Dienst widmen und mitunter die Treue zu Christus mit dem Opfer ihres Lebens besiegeln, wie dies auch gestern bei den beiden Ordensleuten der Fall war, die in Guinea und Kenia getötet worden sind. Ihnen gilt, zusammen mit dem Gebet für ihre Seelen, unsere dankbare Bewunderung.

    Wir beten desgleichen darum, dass die Schar all derer immer zahlreicher werde, die sich dazu entschließen, das Evangelium auf radikale Weise mit den Gelübden der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams zu leben: Das sind Männer und Frauen, die in der Evangelisierung eine höchst bedeutende Rolle spielen. Einige von ihnen widmen sich der Kontemplation und dem Gebet, andere einer vielfältigen Tätigkeit im Erziehungswesen und im Bereich der Caritas; alle aber verfolgen ein und dasselbe Ziel: das Zeugnis für den Primat Gottes über alle Dinge und die Verbreitung seines Reiches in jedem Bereich der Gesellschaft. Nicht wenige unter ihnen – so schrieb der Diener Gottes Paul VI. – „sind voll Unternehmungsgeist, und ihr Apostolat ist oft von einer Originalität, von einer Genialität gekennzeichnet, die Bewunderung abnötigen. Sie geben sich ganz an ihre Sendung hin: Man findet sie oft an der vordersten Missionsfront, und sie nehmen größte Risiken für Gesundheit und Leben auf sich“ (Apostolisches Schreiben Evangelii nuntiandi, 69).

    Zum Schluss darf nicht vergessen werden, dass auch die Berufung zur christlichen Ehe eine missionarische Berufung ist: Die Eheleute sind nämlich dazu aufgerufen, das Evangelium in den Familien, der Arbeitswelt, der Gesellschaft und den Pfarrgemeinden zu leben. In bestimmten Fällen bieten sie darüber hinaus ihre wertvolle Zusammenarbeit in der Mission „ad gentes“ an.

    Liebe Brüder und Schwestern, bitten wir um den mütterlichen Schutz Mariens für die in der Kirche gegebenen vielfältigen Berufungen, damit sie sich mit einem starken missionarischen Gepräge entfalten. Ihr, der Mutter der Kirche und Königin des Friedens, empfehle ich auch die besondere missionarische Erfahrung an, die ich in den kommenden Tagen mit der Apostolischen Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika und dem Besuch bei der UNO machen werde. Gleichzeitig bitte ich euch alle, mich mit eurem Gebet zu begleiten.

    [Die deutschsprachigen Pilger auf dem Petersplatz sowie diejenigen, die das sonntägliche „Regina Caeli“ über Rundfunk mitverfolgten, grüßte der Heilige Vater mit folgenden Worten:]

    Gerne heiße ich die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum willkommen. Besonderes grüße ich die Romreisegruppe und auch alle Hörer des Bayerischen Rundfunks sowie die Wallfahrer aus Mannheim. Christus ist der Gute Hirte, der uns Leben in Fülle schenken will. Hören wir auf seine Stimme und folgen wir seinen Spuren. Der auferstandene Herr begleite euch mit seinem Segen.

    [ZENIT-Übersetzung des italienischen Orginals; © Copyright 2008 – Libreria Editrice Vaticana]

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    @Andrea M.@
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    00 13/05/2008 19:15
    Regina Caeli I

    Benedikt XVI.: „Sät die Freude des Evangeliums!“

    Worte des Papstes beim sonntäglichen Mariengebet des „Regina Caeli“

    ROM, 28. April 2008 (ZENIT.org).- In seiner Ansprache vor dem traditionellen österlichen Gebet des „Regina Caeli“ am gestrigen Sonntagmittag erinnerte Papst Benedikt XVI. an die Priesterweihe, die kurz zuvor im Petersdom stattgefunden hatte. Der Bischof von Rom hatte 29 Neupriester für den Dienst an Gott geweiht. Vor Zehntausenden von Pilgern und Besuchern aus der ganzen Welt sprach der Papst auch den Ostkirchen seine Glückwünsche zum Osterfest aus, das nach dem julianischen Kalender in diesem Jahr auf den gestrigen Sonntag fiel.

    Benedikt XVI. trat an das Fenster seines Arbeitszimmers im dritten Stock des Apostolischen Palastes, bekleidet mit einer weißen Mozzetta. Bis Paul VI. war es Brauch gewesen, dass die Päpste die weiße Mozzetta in der Osteroktav trugen. Benedikt XVI. nahm diese Tradition wieder auf und weitete sie auf die gesamte Osterzeit aus.

    In seiner Ansprache kehrte der Papst auf ein Thema zurück, dass er bereits in der Predigt zur Weihemesse in den Mittelpunkt gestellt hatte. Dort hatte er erklärt, dass für die Neupriester mit ihrer Weihe eine neue Sendung beginne: Als Diener der Evangeliums sei es ihre Aufgabe, „die Freude zu verkünden und Zeugnis für sie abzulegen“.

    Die Priesterweihe sei jedes Jahr ein Augenblick der besonderen Gnade und des großen Festes, da der Kirche und der Gesellschaft neuer Lebenssaft geschenkt werde, erklärte Benedikt XVI. vor dem Gebet des „Regina Caeli“. Die Gegenwart der Priester sei für alle unverzichtbar, da sie die Sendung der Kirche als Überbringer der Freude in der Welt in besonderer Weise verwirklichen müssten. Die Gegenwart Christi mache aus der ganzen Gesellschaft eine Stadt der Freude und der Hoffnung, die dem Evangelium entspringe.

    Benedikt XVI. erinnerte daran, dass der Sinn seiner jüngsten Apostolischen Reise in die USA darin bestanden habe, allen die christliche Hoffnung zu bringen. Der Papst dankte für die einzigartige missionarische Erfahrung in Amerika. Er habe eine große Lebenskraft und den entschiedenen Willen vorgefunden, aus dem Glauben an Jesus zu leben und für ihn Zeugnis abzulegen. Der Heilige Vater kündigte zudem an, dass er sich während der Generalaudienz am kommenden Mittwoch eingehender mit der Reise nach Amerika auseinandersetzen werde.

    Am Tag des Osterfestes der Ostkirchen bekundete Benedikt XVI. den getrennten Christen, die oft in großer Bedrängnis das Evangelium bezeugten, seine geistliche Nähe. Er forderte alle Christen auf, den Weg des Dialogs und der Zusammenarbeit fortzusetzen, um bald zu einer vollständigeren christlichen Einheit zu kommen. Dann könne man ein „immer leuchtenderes Zeichen der Hoffnung für die ganze Menschheit“ werden.

    Die deutschsprachigen Pilger auf dem Petersplatz begrüßte der Papst mit den folgenden Worten: „Frohen Herzens begrüße ich alle deutschsprachigen Pilger. Heute heiße ich besonders die Mitglieder und Gäste der römischen Studentenverbindung Capitolina sowie die Musikkapelle Sarnthein aus Südtirol willkommen. Christus verheißt seinen Jüngern den Beistand des Heiligen Geistes als Erweis seiner Treue. Der Herr verlässt die Seinen nicht. Auch wir wollen seiner Liebe in uns Raum geben und unter der Führung des Heiligen Geistes den Frieden und das Gute in der Welt verbreiten. Der Segen Christi begleite euch auf allen Wegen!“

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    Regina Caeli II

    Eindringlicher Appell Benedikts XVI. zur Überwindung von Gewalt und Armut in Afrika

    Der Papst fordert internationale Hilfe für Somalia, Darfur und Burundi

    ROM, 28. April 2008 (ZENIT.org).- Nach dem Gebet des „Regina Caeli“ rief Papst Benedikt XVI. gestern, Sonntag, die internationale Gemeinschaft eindringlich dazu auf, sich stärker als bisher für die Krisenherde in Afrika einzusetzen. Die angespannte Lage in Somalia, die Tragödie in Darfur sowie der drohende Ausbruch eines neuen Bürgerkriegs in Burundi standen im Mittelpunkt der Sorge des Papstes.

    Der Heilige Vater ermahnte die Christenheit und die Welt, die tragischen Ereignisse auf dem afrikanischen Kontinent und das Schicksal der darin verwickelten Menschen nicht zu vergessen.

    In Somalia habe sich insbesondere in der Hauptstadt Mogadischu aufgrund der unerbittlichen bewaffneten Auseinandersetzungen die humanitäre Lage verschlimmert. Schon seit allzu vielen Jahren werde die Bevölkerung von der Last der Brutalität und des Elends erdrückt.

    Die südsudanesische Krisenregion Darfur ist nach Worten des Heiligen Vaters der Schauplatz einer „Tragödie ohne Ende“: Hunderttausende von schutzlosen und sich selbst überlassenen Menschen kämpften dort ums nackte Überleben.

    In einem Bericht des Vizegeneralsekretär der Vereinten Nationen, John Holmes, der vor kurzem dem UNO-Sicherheitsrat vorgelegt wurde, wird darauf hingewiesen, dass der Bürgerkrieg in Darfur, der seit über fünf Jahren wütet, über 300.000 Todesopfer gefordert habe. Trotz des verstärkten internationalen Engagements gebe es nach wie vor Truppenbewegungen, Luftangriffe und Gewalt gegen Frauen. Die humanitäre Situation verschlimmere sich, insbesondere die Lage der Flüchtlinge: Mehr als 200.000 Menschen sind bisher ins Ausland geflüchtet, über zwei Millionen Menschen suchen im Landesinneren nach Sicherheit und Frieden.

    Papst Benedikt XVI. machte auch auf die gefährlichen Entwicklungen in Burundi aufmerksam: Die Bombenabgriffe der letzten Tage hätten vor allem die Bewohner der Hauptstadt Bujumbura in Mitleidenschaft gezogen und in Schrecken versetzt. Der Sitz der Apostolischen Nuntiatur sei ebenfalls getroffen worden. Angesichts der drohenden Gefahr eines neuen Bürgerkrieges forderte Benedikt XVI. alle beteiligten Seiten auf, unverzüglich den Weg des Dialogs und der Aussöhnung aufzunehmen.

    Der Heilige Vater bekundete abschließend sein Vertrauen in die politisch Verantwortlichen auf nationaler wie auf internationaler Ebene: Sie dürften nichts unversucht lassen, um der Gewalt Einhalt zu gebieten und die übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen, um so dem Frieden und der Entwicklung feste Grundlagen zu geben.


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    Die Ansprache im Wortlaut

    Papst Benedikt XVI.: Christus, unsere Hoffnung

    „Auch wir wollen seiner Liebe in uns Raum geben“

    ROM, 28. April 2008 (ZENIT.org).- Wir veröffentlichen die Ansprache, die Papst Benedikt XVI. gestern, am sechsten Sonntag in der Osterzeit, nach der Priesterweihe im Petersdom zum „Regina Caeli“ gehalten hat.

    Der Heilige Vater verwies auf den Auftrag jedes Priesters, „in der Welt die Freude des Evangeliums zu säen“, und bekräftigte, dass es ihm während seines Besuchs in Washington und New York ebenfalls darum gegangen sei, die Freude und die Hoffnung zu verbreiten, die dem Evangelium entspringen.

    „Wo Christus mit der Kraft des Heiligen Geister verkündet und mit offenem Herzen aufgenommen wird, dort wird die Gesellschaft, obgleich sie mit vielen Problemen zu kämpfen hat, eine Stadt der Freude.“

    ***

    Liebe Brüder und Schwestern!

    Gerade hat in der Peterskirche die Feier ihren Abschluss gefunden, in deren Verlauf ich 29 neue Priester geweiht habe. Das ist jedes Jahr ein Augenblick besonderer Gnade und eines großen Festes: Das Gewebe der christlichen Gemeinde wie auch die Gemeinschaft der Stadt empfangen neuen Lebenssaft. Ist die Gegenwart der Priester für das Leben der Kirche unverzichtbar, so ist sie für alle wertvoll.

    In der Apostelgeschichte lesen wir, dass der Diakon Philippus das Evangelium in eine Stadt Samariens brachte. Die Menschen nahmen seine Predigt begeistert auf – auch deshalb, weil sie die wunderbaren Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. „So herrschte große Freude in jener Stadt“ (Apg 8,8). Wie ich die Neupriester während der Eucharistiefeier erinnert habe, ist dies der Sinn der Sendung der Kirche und besonders der Priester: in der Welt die Freude des Evangeliums zu säen! Wo Christus mit der Kraft des Heiligen Geister verkündet und mit offenem Herzen aufgenommen wird, dort wird die Gesellschaft, obgleich sie mit vielen Problemen zu kämpfen hat, eine „Stadt der Freude“ – wie der Titel eines berühmten Buches lautet, das sich auf das Werk Mutter Teresas von Kalkutta bezieht. Das also ist der Wunsch, den ich an die Neupriester richte. Alle lade ich dazu ein, für sie zu beten. Mögen sie dort, wo ihre Bestimmung sie hinführt, die Freude und die Hoffnung verbreiten können, die dem Evangelium entspringen.

    Das ist in der Tat auch die Botschaft, die ich in den vergangenen Tagen mit einer Apostolischen Reise in die Vereinigten Staaten gebracht habe. Die Reise stand unter dem Motto: „Christ our Hope – Christus, unsere Hoffnung“. Ich danke Gott, dass er diese meine einzigartige missionarische Erfahrung reich gesegnet und es mir gestattet hat, zu einem Instrument der Hoffnung Christi für jene Kirche und jenes Land zu werden. Zugleich danke ich dafür, dass die amerikanischen Katholiken mich selbst in der Hoffnung bestärkt haben: Ich habe nämlich große Lebenskraft und den entschiedenen Willen vorgefunden, den Glauben an Jesus zu leben und für ihn Zeugnis abzulegen. Am nächsten Mittwoch während der Generalaudienz ist es meine Absicht, näher auf diesen meinen Besuch in Amerika einzugehen.

    Heute feiern viele Ostkirchen gemäß dem julianischen Kalender das Hochfest von Ostern. Ich möchte gegenüber diesen unseren Brüdern und Schwestern meine geistliche Nähe zum Ausdruck bringen. Ich grüße sie herzlich, und bitte den einen und dreifaltigen Gott, sie im Glauben zu stärken, sie mit dem hellen Licht zu erfüllen, das von der Auferstehung des Herrn ausstrahlt, und sie in den nicht leichten Situationen zu trösten, in denen sie oft leben und das Evangelium bezeugen müssen. Ich lade alle ein, sich mit mir im Gebet zur Mutter Gottes zu vereinen, auf dass der seit einiger Zeit unternommene Weg des Dialogs und der Zusammenarbeit bald zu einer vollständigeren Gemeinschaft unter allen Jüngern Christi führen möge, damit sie ein immer leuchtenderes Zeichen der Hoffnung für die ganze Menschheit sind.

    [Nach dem Mariengebet begrüßte der Papst die Pilgergruppen. Auf Deutsch sagte er:]

    Frohen Herzens begrüße ich alle deutschsprachigen Pilger. Heute heiße ich besonders die Mitglieder und Gäste der römischen Studentenverbindung Capitolina sowie die Musikkapelle Sarnthein aus Südtirol willkommen. Christus verheißt seinen Jüngern den Beistand des Heiligen Geistes als Erweis seiner Treue. Der Herr verläßt die Seinen nicht. Auch wir wollen seiner Liebe in uns Raum geben und unter der Führung des Heiligen Geistes den Frieden und das Gute in der Welt verbreiten. Der Segen Christi begleite euch auf allen Wegen!


    [ZENIT-Übersetzung des italienischen Orginals; © Copyright 2008 – Libreria Editrice Vaticana]

    [Modificato da @Andrea M.@ 13/05/2008 19:22]
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    @Andrea M.@
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    00 13/05/2008 19:23
    Regina Caeli

    Die christliche Hoffnung ist keine Illusion, sondern ein „fester Anker, der in den Himmel eindringt“

    Papst Benedikt XVI. beim „Regina Caeli“ am Hochfest Christi Himmelfahrt

    ROM, 5. Mai 2008 (ZENIT.org).- Der Petersplatz bot gestern, Sonntag, einen für das traditionelle sonntägliche Mariengebet mit dem Heiligen Vater ungewohnten Anblick. Über hunderttausend Menschen füllten den Platz und die vor ihm gelegene Via della Conciliazione, um Papst Benedikt XVI. begrüßen zu können. Die italienische Katholische Aktion hatte ihre Anhänger aus Italien und 40 anderen Ländern anlässlich des 140. Jahrestages ihres Bestehens in Rom versammelt. Der Papst betete das Mariengebet von den Stufen des Sagrats vor dem Petersdom aus, um sich danach an die Vertreter der Katholischen Aktion zu wenden.

    In seiner Ansprache vor dem „Regina Caeli“ erinnerte Benedikt XVI. die Anwesenden daran, dass in Italien und einigen anderen Ländern das Hochfest Christi Himmelfahrt auf eben diesen Sonntag falle. Das Geheimnis der Himmelfahrt veranlasse die Jünger, sich in der Erwartung des Heiligen Geistes um Maria, die Mutter Jesu, zu versammeln. So ähnle an diesem ersten Sonntag im Mai auch der Petersplatz einem einzigen großen Abendmahlsaal unter freiem Himmel.

    Der Papst betonte, dass Jesus selbst auf die Bedeutung seiner Heimkehr zum Vater verwiesen habe, in der die Krönung seiner Sendung zu sehen sei. Jesus sei in die Welt gekommen, um den Menschen wirklich zu Gott zurückzuführen. Sein Leben, sein Tod und seine Auferstehung hätten ihn dem Menschen gleich gemacht und ihn den Abgrund der größten Gottesferne berühren lassen. Gott habe Jesus aber schließlich über alle erhöht: „Gott im Menschen, der Mensch in Gott“. Dies sei der Grund der christlichen Hoffnung, die keine Illusion sei, sondern der „feste Anker der Seele“.

    Der Mensch benötige, so der Papst, „eine feste Verankerung für das eigene Dasein“. Die Gegenwart Mariens im Abendmahlsaal verweise auf Christus, der den Menschen im Haus des Vaters erwarte. Sie sei die erste gewesen, die „von oben her“ neu geboren wurde, und so sei sie Vorbild für den Zutritt in Gottes Reich.

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    @Andrea M.@
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    00 13/05/2008 19:25
    Die Ansprache im Wortlaut

    Papst Benedikt XVI.: Christi Himmelfahrt, feste Verankerung für das irdische Leben

    „Der Petersplatz gleicht heute fast einem Abendmahlsaal unter freiem Himmel“

    ROM, 5. Mai 2008 (ZENIT.org).- Wir veröffentlichen die Ansprache, die Papst Benedikt XVI. gestern, Sonntag, zum „Regina Caeli“ auf dem Petersplatz gehalten hat.

    Der Heilige Vater erklärte das Geheimnis, das die Gläubigen am Hochfest Christi Himmelfahrt in den Blick nehmen. Der Bischof von Rom sprach in diesem Zusammenhang von einem Anker, der in den Himmel eindringe und an dem die Menschen ihr irdisches Leben festmachen sollten.

    ***

    Liebe Brüder und Schwestern!

    In verschiedenen Ländern, darunter auch in Italien, wird heute das Hochfest Christi Himmelfahrt gefeiert, jenes Geheimnis des Glaubens, das das Buch der Apostelgeschichte auf den 40. Tag nach der Auferstehung legt (vgl. Apg 1,3-11). Aus diesem Grund ist es im Vatikan und in einigen anderen Nationen der Welt bereits am letzten Donnerstag gefeiert worden.

    Nach der Himmelfahrt blieben die ersten Jünger im Abendmahlsaal; sie sammelten sich um die Mutter Jesu, in brennender Erwartung der Gabe des Heiligen Geistes, den Jesus versprochen hatte (vgl. Apg 1,14). An diesem ersten Sonntag im Mai, dem Marienmonat, machen auch wir diese Erfahrung, und fühlen intensiv die geistliche Gegenwart Mariens. Und der Petersplatz gleicht heute fast einem „Abendmahlsaal“ unter freiem Himmel, der mit Gläubigen gefüllt ist, zum Großteil Mitglieder der Katholischen Aktion Italiens, an die ich mich nach dem marianischen Gebet des „Regina Caeli“ wenden werde.

    In seiner Abschiedsrede an die Jünger hob Jesus besonders die Bedeutung seiner „Heimkehr zum Vater“ hervor, der Krönung seiner ganzen Sendung. Denn er ist in die Welt gekommen, um den Menschen zu Gott zurückzuführen, und zwar nicht auf einer geistigen Ebene – als Philosoph oder Weisheitslehrer –, sondern in Wirklichkeit, als Hirte, der die Schafe in ihren Stall zurückbringen will. Diesen „Auszug“ (Exodus) zur himmlischen Heimat, den Jesus persönlich erlebte, hat er in allem für uns auf sich genommen: Für uns ist er vom Himmel herabgestiegen, und für uns fuhr er zu ihm auf, nachdem er dem Menschen in allem gleich geworden war, erniedrigt bis zum Tod am Kreuz, und nachdem er den Abgrund der größten Gottesferne berührt hatte. Gerade aus diesem Grund hat Gott an ihm Gefallen gefunden und „ihn über alle erhöht“ (Phil 2,9) und ihm so die Fülle seiner Herrlichkeit zurückerstattet, jetzt aber in unserer menschlichen Natur. Gott im Menschen, der Mensch in Gott: Das ist nun keine theoretische, sondern eine wirkliche Wahrheit. Deshalb ist die christliche Hoffnung, die ihren Grund in Christus hat, keine Illusion, sondern wir haben, wie der Brief an die Hebräer sagt, „in ihr… einen sicheren und festen Anker der Seele“ (Heb 6,19), einen Anker, der in den Himmel eindringt, wohin Christus uns vorangegangen ist.

    Und was benötigte der Mensch aller Zeiten eher als das: eine feste Verankerung für das eigene Dasein? Und wiederum also ist der wunderbare Sinn der Gegenwart Mariens mitten unter uns augenfällig. Wenn wir wie die ersten Jünger den Blick auf sie wenden, werden wir unmittelbar auf die Wirklichkeit Jesu verwiesen: Die Mutter verweist auf den Sohn, der nicht mehr leiblich unter uns ist, der uns aber im Haus des Vaters erwartet. Jesus lädt uns ein, nicht dazustehen und nach oben zu schauen, sondern im Gebet vereint zu bleiben, um das Geschenk des Heiligen Geistes zu erbitten. Denn nur für den, der „von oben her neu geboren wird“, das heißt aus dem Geist Gottes, steht der Eingang zum Himmelreich offen (vgl. Joh 3,3-5), und die erste, die „von oben her neu geboren“ ist, ist gerade die Jungfrau Maria. An sie wenden wir uns somit in der Fülle der österlichen Freude.

    [Die deutschsprachigen Pilger grüßte der Heilige Vater mit folgenden Worten:]

    Mit Freude grüße ich alle Pilger und Besucher deutscher Sprache hier auf dem Petersplatz. Diese Tage vor Pfingsten sind eine Zeit des besonderen Gebets um den Heiligen Geist. Bitten wir inständig um die Gabe des Geistes Gottes! Er macht uns neu, er schenkt Leben und gibt Kraft, das Antlitz der Erde zu erneuern. Der Herr erfülle euch mit seiner Gnade und seinem Frieden.


    [ZENIT-Übersetzung des italienischen Orginals; © Copyright 2008 – Libreria Editrice Vaticana]

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    @Andrea M.@
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    00 13/05/2008 19:26
    Regina Caeli-Gebet

    Eindringlicher Friedensappell des Papstes

    Benedikt XVI. mahnt zu Dialog im Libanon

    ROM, 12. Mai 2008 (ZENIT.org).- Mit einem eindringlichen Appell hat Papst Benedikt XVI. am gestrigen Pfingstsonntag nach dem Gebet der „Regina Caeli“ dazu aufgerufen, der Gewalt im Libanon ein Ende zu setzen.

    Benedikt XVI. bekundete seine tiefe Sorge um die die Situation im Libanon. In jenem Land seien einer festgefahrenen politischen Initiative erst verbale Gewalt und dann bewaffnete Zusammenstöße mit zahlriechen Toten und Verletzten gefolgt. Die Spannungen hätten sich zwar in den letzten Stunden gelockert, aber dennoch sei es geboten, die Libanesen aufzufordern, „jede Logik aggressiver Auseinandersetzung aufzugeben, die ihrem geliebten Land nicht wieder gut zu machende Schäden zufügt“.

    Der einzige Weg, der bleibe, um dem Libanon seine Institutionen und der Bevölkerung die Sicherheit zurückzugeben, bestehe im Dialog, im gegenseitigen Verständnis und in der Suche nach einem vernünftigen Kompromiss.

    Benedikt XVI. äußerte die Hoffnung, dass der Libanon durch die Fürsprache Unserer Lieben Frau vom Libanon mutig seiner Berufung entsprechen könne, für den Nahen Osten und die ganze Welt ein Zeichen der realen Möglichkeit eines friedlichen und konstruktiven Zusammenlebens der Menschen zu sein.

    Der Papst forderte die Gläubigen dazu auf, für eine reiche Ausgießung des „Geistes der Einheit und der Eintracht“ zu beten, der die Menschen zum Frieden und zur Versöhnung inspiriere. Es sei die gemeinsame Aufgabe aller Libanesen, den Libanon in all seiner Vielfalt leben zu lassen.

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    @Andrea M.@
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    00 13/05/2008 19:28
    Die Ansprache im Wortlaut

    Papst Benedikt XVI.: „Lasst uns die Schönheit der Taufe im Heiligen Geist neu entdecken!“

    Pfingsten ist die „Krönung der ganzen Sendung Jesu“

    ROM, 12. Mai 2008 (ZENIT.org).- Wir veröffentlichen die Ansprache, die Papst Benedikt XVI. gestern, am Pfingstsonntag, zum „Regina Caeli“ auf dem Petersplatz gehalten hat.

    Der Heilige Vater erklärte die Bedeutung von Pfingsten und forderte die Pilger und Gläubigen auf, die Gegenwart des Heiligen Geistes in ihrem Leben und damit die Bedeutung von Taufe und Firmung neu zu entdecken.


    ***

    Liebe Brüder und Schwestern!

    Heute feiern wir das Hochfest von Pfingsten, ein altes jüdisches Fest, das des Bundes gedachte, den Gott mit seinem Volk auf dem Berg Sinai schloss (vgl. Ex 19). Gerade aufgrund des Ereignisses an diesem Gedenktag fünfzig Tage nach dem Ostern Jesu wurde es auch zum christlichen Fest.

    Wir lesen in der Apostelgeschichte, dass die Jünger im Abendmahlsaal im Gebet vereint waren, als kraftvoll der Heilige Geist wie Wind und Feuer auf sie herabkam. Und so begannen sie, in vielen Sprachen die frohe Botschaft von der Auferstehung Christi zu predigen (vgl. Apg. 2,1-4).

    Das war die „Taufe im Heiligen Geist“, die bereits Johannes der Täufer angekündigt hatte: „Ich taufe euch nur mit Wasser“, so sagte er der Menschenmenge. „Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich… Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen“ (Mt 3,11).

    In der Tat war die gesamte Sendung Jesu darauf hingeordnet, den Menschen den Geist Gottes zu schenken und sie in seinem „Bad“ der Erneuerung zu taufen. Das wurde mit seiner Verherrlichung Wirklichkeit (vgl. Joh 7,39), das heißt mit seinem Tod und seiner Auferstehung: So ist der Geist Gottes in überfließender Fülle ausgegossen worden, wie ein Wasserfall, der in der Lage ist, alle Herzen zu reinigen, den Brand des Bösen zu löschen und in der Welt das Feuer der göttlichen Liebe zu entzünden.

    Die Apostelgeschichte legt uns Pfingsten als die Erfüllung dieser Verheißung und daher als Krönung der ganzen Sendung Jesu vor. Er selbst befahl nach seiner Auferstehung den Jüngern, in Jerusalem zu bleiben, da – so sagte er – „ihr schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werdet“ (Apg 1,5). Und er fügte hinzu: „Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde“ (Apg 1,4).

    Pfingsten ist deshalb in besonderer Weise die Taufe der Kirche, die ihre universale Sendung von den Straßen Jerusalems aus mit der wunderbaren Verkündigung in den verschiedenen Sprachen der Menschheit beginnt. In dieser Taufe des Heiligen Geistes sind die persönliche und die gemeinschaftliche Dimension, das Ich des Jüngers und das Wir der Kirche untrennbar miteinander verbunden. Der Geist salbt den Menschen und macht ihn gleichzeitig zum lebendigen Glied des mystischen Leibes Christi, das Anteil hat an der Sendung, seine Liebe zu bezeugen. Und dies wird durch die Sakramente der christlichen Initiation verwirklicht: die Taufe und die Firmung.

    In meiner Botschaft zum bevorstehenden Weltjugendtag 2008 habe ich die Jugendlichen dazu angeregt, die Gegenwart des Heiligen Geistes in ihrem Leben und damit die Bedeutung dieser Sakramente neu zu entdecken. Heute möchte ich meine Einladung auf alle ausdehnen: Lasst uns die Schönheit der Taufe im Heiligen Geist neu entdecken! Bemühen wir uns, uns unserer Taufe und unserer Firmung neu bewusst zu werden, Quellen von immer aktueller Gnade!

    Bitten wir die Jungfrau Maria darum, dass sie auch heute für die Kirche ein neues Pfingsten erlange, das in allen, besonders in den Jugendlichen, die Freude ausgießt, das Evangelium zu leben und zu bezeugen.

    [Die deutschsprachigen Pilger begrüßte der Heilige Vater mit folgenden Worten:]

    „Frohe Pfingsten!“ rufe ich allen deutschsprachigen Pilgern und Besuchern hier auf dem Petersplatz zu. Besonders grüße ich die vielen jungen Menschen, unter ihnen die Gruppen der Fokolarbewegung und der Gemeinschaft Sant’Egidio.

    „Komm, Heiliger Geist!“ ist der Bittruf der heutigen Liturgie. Dazu ist es nötig, dass wir selbst ihm unsere Herzenstüren öffnen, damit er das Kalte und Erstarrte in uns wegnehme und uns die stille Kraft der göttlichen Liebe schenke. Gottes Geist führe euch auf Wegen des Friedens und des Heils!

    [ZENIT-Übersetzung des italienischen Orginals; © Copyright 2008 – Libreria Editrice Vaticana]

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